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Latour
geht zum Gottesdienst
Hanspeter Latour, wie hat
Ihnen dieser Gottesdienst gefallen? Ich habe mich
wohlgefühlt. Selbstverständlich nicht zuletzt, weil Spieler meines
Teams dabei waren. Unsere Spieler haben viele Anlässe, die sie vom
Verein her vorgegeben haben. Nun haben mal sie mich und den
Assistenztrainer eingeladen, und wir sind gerne gekommen. Es waren
viele Fussballer da. Da haben wir uns sehr wohlgefühlt.
Sind Sie oft in einer
Kirche oder war dies das erste Mal? Nein, nein.
Drei- bis viermal pro Jahr gehe ich ganz sicher in eine Kirche, und es
tut jedes Mal gut.
Früher hat Eduardo ja nach
seinen Toren
sein T-Shirt mit der Jesus-Botschaft gehoben. Nun darf man das nicht
mehr. Behalten Sie ihn nun beim Umziehen in der Kabine besonders im
Auge? Es steht jedem Spieler frei. Natürlich gilt
es, die
internationalen Normen der Fifa, der Uefa und des Schweizerischen
Fussballverbandes einzuhalten. Wer es nicht tut, wird verwarnt und
gebüsst. Das ist halt so. Aber ich finde es schön, wenn ein Spieler
gegen aussen zeigt, dass er an Gott glaubt. Ich finde, dass das nicht
etwas ist, das man strafrechtlich verfolgen sollte. Aber man muss sich
einfach an die Gepflogenheiten halten, die zu einem Fussballspiel
gehören.
Was
müsste die Kirche machen, damit Sie regelmässig in einen Gottesdienst
gehen würden? Die Kirche lebt, das sieht man auch
bei den Jungen. Sie muss zeitgemäss sein. Ich selbst nehme jedes Mal
Positives mit. Es ist also nicht, dass sie es nicht gut machen. Aber
man ist heute mit den Terminkalendern gerade an den Wochenenden belegt.
Wissen Sie, es muss nicht immer in der Kirche sein. Man hat auch
Erlebnisse in der Natur, wenn man sieht, was da passiert. Da findet
jeder Mensch seine Art. Wer es gerne in einem gesellschaftlichen Rahmen
tut, ist öfter da.
In England gibt es ja
Chaplins,
also Beter, die bei einem Fussballteam sind und für die Spieler beten.
Könnten Sie sich bei GC auch so etwas vorstellen? Ich
denke
nicht, dass man das gemeinsam tun sollte. Ich finde, dies ist etwas
Individuelles. Im internationalen Fussball-Geschäft sind die Teams so
verschieden zusammengesetzt, durch verschiedene Nationalitäten und
Glaubensrichtungen. Da ist es gut wenn die Spieler einander
respektieren, akzeptieren und miteinander spielen. Das finde ich toll.
Aber Spirituelles und Religion sind individuell. Dem soll der einzelne
Spieler nach seinen Möglichkeiten nachleben.
War der Gottesdienst für Sie
eine Erholung vom alltäglichen Stress? Es war
etwas anderes und eine Gelegenheit, den Spielern zu zeigen, dass es uns
auch interessiert, was neben dem Feld läuft. Das mache ich öfter wenn
jemand etwas hat. Wir haben eine Einladung erhalten, und da kommt auch
wieder etwas zurück ins Team.
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